Nicht nur Fans, sondern auch Legenden fiebern dem Red Bull Ring Classics entgegen. Wenn von 09. bis 11. Juni am Spielberg ein Feuerwerk des historischen Motorsports gezündet wird, wird auch die Porsche-Legende Hans-Joachim Stuck vorbeischauen. Der 70-Jährige ist eine lebende Motorsport-Legende und dabei herrlich unkompliziert.
Anzutreffen ist er am Freitag bei einem Symposium zum Thema „Quo vadis – historischer Motorsport. Historische Rennfahrzeuge zwischen Kulturgut und modernem Zeitgeist. Du hast noch kein Ticket für das Red Bull Ring Classics? Dann wird es aber Zeit!
Du bist beim Red Bull Ring Classics am Red Bull Ring live vor Ort. Worauf freust du dich am meisten?
Hans-Joachim Stuck: Das Red Bull Ring Classics bietet mir die Möglichkeit, alte Bekannte und die Boliden von damals wiederzusehen. Das ist für mich wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest – und ich denke, dass es den Fans genauso geht.
Das Red Bull Ring Classics feuert ein Feuerwerk an Rennserien ab – 10 Stück in 3 Tagen. Darunter auch die Gruppe C, in der du gefahren bist.
Hans-Joachim Stuck: Das war eine tolle Zeit und als Fahrer megaanspruchsvoll. Die Boliden von damals hatten weder Telemetrie noch ein automatisches Getriebe. Neben dem Fahren mussten wir auf den Benzin-, Wasser- und Öldruck Achtgeben. Das war eine extreme Herausforderung. Wir haben kein Lenkrad mit Computer gehabt, dass die Maximalwerte angezeigt hat, wie es heutzutage der Fall ist. Zusätzlich war das Thema Sicherheit ein ganz anderes. Wir hatten nicht die Standards von heute. Nicht umsonst hat es furchtbare Unfälle gegeben wie Jo Gartner in Le Mans oder Stefan Bellof in Spa. Wir wussten, welchem Risiko wir uns aussetzen, aber natürlich ist dieser Gedanke im Hinterkopf immer mitgefahren.
Du hast im Porsche 962 Geschichte geschrieben.
Hans-Joachim Stuck: Das war das prägendste Auto meiner Karriere. Bis heute ist es für mich das perfekte Fahrzeug. Das Auto ist die perfekte Kombination aus Leistung, Abtrieb, Fahrbarkeit und Geschwindigkeit. Du steigst ein und fährst sofort am Limit. Das Auto verleiht dich zum Schnellfahren – einfach genial.
Beim Red Bull Ring Classics ist auch die Tourenwagen Golden Ära am Start. Du bist im Audi V8 Quattro angetreten. Wie wild war die Zeit damals wirklich?
Hans-Joachim Stuck (lacht): Das war wirklich eine verrückte Zeit. Die Kämpfe, die wir damals ausgefochten haben, waren genial. Ich kann mich noch gut an den Anruf erinnern, dass ich im Audi V8 in der DTM an den Start gehen soll. Damals dachte ich nur ‚Wie soll das mit diesem schweren Auto gehen?‘ Zum Glück konnte der Quattro-Motor das Gewicht kompensieren und wir fuhren Erfolge ein.
Das Red Bull Ring Classics führt dich von 09. bis 11. Juni zum Spielberg. Was verbindest du mit der Rennstrecke?
Hans-Joachim Stuck: Ich verbinde nur schöne Erinnerungen mit Spielberg. In der Formel 1 bin ich noch auf dem alten Streckenlayout gefahren, trotzdem gehört der Red Bull Ring für mich – neben Watkins Glen und dem Nürburgring – zu meinen favorisierten Rennstrecken weltweit.